Fokusindustrie Intralogistik – Teil 2: Beispiel E-Commerce
26. Juni 2019
In Teil 1 haben wir die Bedeutung der Intralogistik als Fokusindustrie von MGA herausgestellt. In diesem Beitrag möchten wir Prinzip und Anwendungen am Beispiel des Onlinehandels beschreiben.
Mit dem Boom des E-Commerce wächst die Logistikbranche und mit ihr die Anforderungen an die Intralogistiksysteme. Anders als beim klassischen Weg über Groß- und Einzelhandel stellen sich in den Distributionszentren von Amazon & Co neue Aufgabenstellungen. Anstatt einer überschaubaren Anzahl an Zielstellen mit größeren Liefermengen – Beispiel: palettenweise Lieferung an Fachmärkte – müssen nun viele Empfänger (Endkunden) mit einzelnen oder wenigen Produkten beliefert werden können.
Da die herkömmlichen Verteilzentren üblicherweise für E-Commerce ungeeignet sind, werden weltweit jede Menge neue Distributionszentren gebaut. MGA arbeitet dabei mit einer Reihe führender Hersteller von Lösungen für die automatisierte Intralogistik zusammen. Die MGA-Spezialisten konzipieren dafür z.B.
- Stetigförderer für Behälter, Kartons und Paletten,
- Regalbediengeräte für kleine Ladungsträger und Palettenlager,
- Kommissioniereinrichtungen, mit denen verschiedene Artikel zu einer Lieferung zusammengeführt werden können,
- Sorter zum Sortieren von Paketen in Hubs der Paketdienste auf viele Zielstellen. Dabei ist jede Zielstelle einer Zielregion zugeordnet.
Durch Kommissioniereinrichtungen wird nicht jede Bestellung zwingend vollautomatisch abgewickelt. Gerade bei Riesensortimenten wie bei Amazon lohnt sich die automatische Zusammenführung in der Regel nur bei sogenannten schnelldrehenden, also häufig nachgefragten Produkten. Bei selten bestellten Artikeln erfolgt das Heraussuchen nach wie vor manuell.
Die Steuerungsexperten stehen dabei vor den Herausforderungen, dass das Transportgut zuverlässig bewegt werden und seinen Weg in den weitverzweigten Anlagen sicher finden muss. Die Lösung dieser Aufgabe, also die »Zielzuordnung«, erfolgt über einen separaten Materialflussrechner, der die Daten aus dem Lagerverwaltungssystem verarbeitet. Dieses erhält seinen Input aus dem Warenwirtschaftssystem, in das die Bestellungen des Kunden eingehen, und legt fest, welche Artikel wann wo gebraucht werden.
Anders als bei klassischen Systemen, wo die Waren mittels Barcode/Matrixcode identifiziert werden, finden im E-Commerce-Versand zunehmend RFID-Systeme Anwendung. Dabei erfolgt die Identifikation über einen am Artikel angebrachten Chip, der beschrieben und per Funk gelesen werden kann. Es ist also keine optische Verbindung zum Lesegerät notwendig.
Der E-Commerce-Boom ist einer der Gründe, warum Intralogistik eine der Schwerpunktbranche für MGA darstellt. Geschäftsführer Lorenz Arnold dazu: »Dafür, sich in der Intralogistik zu engagieren gibt es eine ganze Reihe guter Gründe: Zum einen haben wir hier in Deutschland eine Reihe der weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauer aus dieser Branche. Hinzu kommt, dass die Intralogistik durch den Aufschwung, den der E-Commerce nimmt, einen ungeheuren Boom erlebt, der auch noch eine Zeit für eine Sonderkonjunktur sorgen dürfte. Last but not least gibt es aber auch noch einen ganz simplen Grund: Ich selbst komme aus dieser Branche, habe hier nach meinem Studium und vor der Gründung von MGA als Angestellter meine ersten beruflichen Schritte unternommen. Deshalb verfüge ich hier nicht nur über Fachkenntnisse, sondern auch über persönliche Kontakte zu wichtigen Entscheidern. An diese Vorgeschichte anzuknüpfen ist ja naheliegend.«