Zufriedene Mitarbeiter bleiben – wenn sie gut genug geführt werden!

Zufriedene Mitarbeiter bleiben – wenn sie gut genug geführt werden!

Ein Gastbeitrag von Dr. Wolfgang Schmitt


11. September 2018


Führungskräfte haben einen großen Einfluss auf Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter. Die Verluste durch unmotivierte Mitarbeiter schätzt das Forschungsinstitut Gallup auf bis zu 105 Milliarden im Jahr – nicht eingerechnet die Kosten von Fluktuationen und unbesetzten Stellen.

Die Bindung wichtiger Mitarbeiter und deren Zufriedenheit werden zunehmend zu einem entscheidenden Schlüssel für den zukünftigen Firmenerfolg, weil sie nur schwer wieder zu ersetzen sind. Die entscheidende Stellschraube für Zufriedenheit oder (innere) Kündigung ihrer Mitarbeiter bilden in erster Linie die Führungskräfte.
Was machen gute Führungskräfte anders? Gute Führungskräfte sind nah an den Menschen dran – und interessieren sich für sie. Sie kennen deren Wünsche und Ziele, aber auch deren Sorgen und Zweifel. Sie nehmen frühzeitig wahr, wenn ein Schlüsselspieler von Bord gehen will. Die Gründe dafür sind häufig mangelnde Anerkennung, fehlende Perspektiven oder schwelende Konflikte; immer wieder ein Gefühl der Ohnmacht, dass sich nichts ändern wird. Je jünger und besser ein Mitarbeiter ist, desto eher schaut er sich heute um. Schnell stellt er fest, dass er gesucht ist und gute Angebote für ihn offenstehen.

Oft weichen Führungskräfte Konflikten aus und nehmen langwierige Reibungsverluste in Kauf, statt sie offen anzugehen. Konflikte beinhalten immer eine Chance zur Weiterentwicklung und zu einer engeren, persönlicheren Beziehung zum Mitarbeiter. Je länger ein Konflikt schwelt, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass gerade die guten Mitarbeiter gehen. Sie haben größere Chancen am Markt als die weniger engagierten.

Personaler wissen sehr gut, dass man häufig erst dann einen gesuchten Mitarbeiter bekommt, wenn er sich in seiner alten Firma nicht mehr wohlfühlt. Es ist dann allerdings nicht immer sicher, ob die neue Stelle wirklich die erhoffte Befreiung bringt. Oft wird bei der Einstellung nicht klar und ehrlich kommuniziert, was den Mitarbeiter in der neuen Position tatsächlich erwartet. Schlechte Führung ist leider weit verbreitet – auch bei einem möglichen neuen Arbeitgeber.

Was bedeutet das für Ihre Firma? Oft ist es schon zu spät, wenn wichtige Mitarbeiter häufiger fehlen, krank werden oder kündigen, weil Konflikte zu lange vor sich hin schwelen und weil sich die Führungskraft nicht gut genug um sie kümmert. Egal ob ein Mitarbeiter viel arbeitet oder wenig, er bekommt viel zu oft zu wenig Anerkennung und Wertschätzung.

Gut führen will gelernt sein. Am intensivsten geschieht das in einem persönlichen Coaching-Prozess, der genau auf die Bedürfnisse und Situationen der Führungskraft abgestimmt ist. So lassen sich am wirkungsvollsten die gebundenen Potenziale des Coaches erkennen und freisetzen.

Wenn die Konfliktsituation im Unternehmen weit fortgeschritten ist und der Schwelbrand schon in die Fläche geht, kann man durch eine gezielte und umfassende Konfliktlösung die Chance für eine grundlegende, neue Entwicklung der Firma nutzen. Konflikte werden dann zu Motoren für Entwicklung – wenn es gut läuft.


Zum Autor des Gastbeitrags:
Dr. Wolfgang Schmitt betreut seit über 30 Jahren Firmen und Organisationen in der Führungskräfteentwicklung mittels Coaching und Training sowie bei der Team- und Organisationsentwicklung. Er ist ebenso Ansprechpartner beim Thema Konfliktlösungen.
Der Diplom-Psychologe hat seinen Firmensitz in Reichenberg (bei Würzburg) und arbeitet für Firmen unterschiedlicher Branchen. Er ist Dozent für Coaching und Konfliktmanagement an der International School of Management, Frankfurt. Mehr Infos unter www.dr-schmitt.net


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