Weltweit – Was heißt das bei MGA konkret?
In der Branche ist die MGA Ingenieurdienstleistungen GmbH bekannt für weltweite Einsätze. Der Umfang der MGA-Welt in der Praxis dürfte vor allem eine Mitarbeitergruppe interessieren.
9. März 2022
Weltweit – was ist das heute schon? Vor hundert Jahren bedeutete dies noch garantierte Abenteuer, Exotik und ungeahnte Gefahren auf der Reise und überhaupt. Und heute?
Heute ist es keine große Sache, quer über den Globus zu fliegen. Fast der gesamte Erdball ist erkundet, erschlossen und besiedelt. Und: Trotz der vielfältigen regionalen Besonderheiten gelten im globalen Tourismus wie im Business Regeln und Gepflogenheiten, die die Reise selbst und den Aufenthalt erleichtern.
Klar, mit dem Fortschritt virtueller Techniken ist so manche Reise überflüssig geworden und auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes reist man – selbstverständlich auch bei MGA – nicht einfach just for fun. »Wenn MGA-Mitarbeiter reisen, dann um zu arbeiten«, beteuert MGA-Chef Lorenz Arnold und erläutert: »Was auch immer sie an den Einsatzorten rund um den Globus tun: Immer führt es am Ende dazu, die lokale Bevölkerung zu versorgen – sei es mit Getränken, Nahrungs- und Genussmitteln, mit Autos und womöglich sogar lebensrettenden Medikamenten. Will heißen: Reisen unter MGA-Flagge sind notwendig und haben ihren Sinn.«
Zwar lässt sich im Vorfeld vieles »remote« steuern und vorbereiten, doch mindestens ein wesentlicher Aufgabenbereich von MGA erfordert in der Regel die Anwesenheit vor Ort, wo immer dieser auch liegt: die Inbetriebnahme der Maschine. Dass deshalb Spezialisten aus Deutschland auf andere Kontinente reisen dürfen, besitzt mehrere Gründe, die hier zusammenspielen: So bezieht MGA die Aufträge von deutschen Unternehmen, die ihre hergestellten Maschinen sehr erfolgreich in alle möglichen Länder exportieren. »80 % der in Deutschland gebauten Maschinen gehen ins Ausland, bei MGA-Kunden oft sogar noch mehr«, weiß Lorenz Arnold. Jeder dieser Maschinen muss am Bestimmungsort »Leben« eingehaucht werden, und wer könnte das besser erledigen als ein Inbetriebnehmer von MGA?
Obwohl bei dem Unternehmen nicht nur Inbetriebnehmer, sondern auch Elektrokonstrukteure und Softwareentwickler beschäftigt sind, die hierzulande im Büro arbeiten, wird mit MGA zumeist sofort die weltweite Reisetätigkeit assoziiert. Woran das liegt? Na klar: Abenteuer, Exotik, …
Oftmals wird Lorenz Arnold gefragt, welche Regionen die Schwerpunkte bilden. Dann verweist der MGA-Chef auf einen mehrjährigen Zyklus und spricht davon, dass »die Karawane weiterzieht, immer um den Globus«. Damit zielt er vor allem auf die Schwellenländer und deren technologische »Evolution«. Wenn diese Länder soweit sind, dass in ihnen Wohlstand neu entstehen kann, dann wird dort groß investiert und das nicht zuletzt in die industrielle Herstellung von Konsumgütern.
Trotzdem stehen zwei Bestimmungsländer an der Spitze der deutschen Maschinenexporte: Die USA und China teilen sich die Pole Position mit jeweils knapp 20 % der exportierten Maschinen. Auf Platz drei folgt überraschenderweise Frankreich.
Ein wesentlicher Einflussfaktor für die Reisen der Inbetriebnehmer ist das Vorhandensein erfolgreicher Servicestützpunkte der MGA-Kunden in den Empfängerländern. Es wäre einfach und kostensparend, wenn die dortigen Mitarbeiter neben dem After-Sales-Service in der Lage wären, die neuen Maschinen selbst in Betrieb zu nehmen. Dies lohnt sich allerdings nur, wenn sie dort eine lokale Struktur mit regelmäßigen Geschäften in nennenswertem Umfang etablieren können. Selbst dann greifen Kunden gerne auf die Dienste von MGA zurück, wenn es sich um besonders anspruchsvolle Aufgaben, etwa seltene Speziallösungen, handelt.
Wenn Kunden mit Hilfe ihrer weltweiten Servicestützpunkte vermehrt selbst in der Lage sind, »Standard«-Inbetriebnahmen selbst durchzuführen, werden folglich weltweite Reisen von MGA-Spezialisten seltener gebucht. Lorenz Arnold sieht darin allerdings keine Gefahr für die eigene Zukunft: »In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich das Geschäft verändert. MGA-Inbetriebnehmer sind eher kürzer unterwegs und nicht mehr so ewig lange wie einst und wenn wir reisen, dann sind es oft besonders schwierige, aber auch interessante Aufgaben. Für die Kollegen ist beides im Grunde positiv.«
Tatsächlich gibt es auch Länder, in die MGA so gut wie nie reist. Dabei gibt es zwei Kategorien. Die erste hat damit zu tun, dass der deutsche Maschinenbau in seiner weltweiten Führungsrolle nicht allein ist. Ein großer Mitbewerber ist Japan. Laut Lorenz Arnold bedienen sich wegen der regionalen Nähe dort viele Länder des Asien-Pazifik-Raumes, insbesondere auch Australien.
Die zweite Kategorie bilden Krisengebiete. Die Sicherheit der Mitarbeiter geht grundsätzlich vor. Ohne Ausnahme. »MGA will und wird niemanden in Gefahr bringen«, beteuert Lorenz Arnold und ergänzt: »Bei der Entscheidung, ob ein Land eine Krisenregion darstellt oder nicht, richten wir uns nach den Empfehlungen des Auswärtigen Amtes.«
Bleibt noch ein weiteres Land: Deutschland. Ja, weltweit kann auch Deutschland bedeuten. »Das kann anfänglich auch einmal zu langen Gesichtern führen, wenn wir Mitarbeiter mit einer sehr hohen Reiselust eingestellt haben, bis diese vor Ort sehen, wie vielseitig und reizvoll unser Land ist«, bemerkt der MGA-Chef. Für Inlandseinsätze eignen sich im Besonderen zwei Personengruppen: Mitarbeiter in der Einarbeitung und ältere Kollegen, die in den Jahren vor dem Ruhestand nicht mehr so gerne in die Ferne reisen wollen.
»Ein Vertreter des MGA-Kunden Krones hat sie einmal liebevoll ›unsere Bayern 3-Techniker‹ genannt, weil sie nur noch im Sendebereich des in der Heimat von Krones beliebten Heimatsenders unterwegs sind«, schmunzelt Lorenz Arnold und betont: »Die Welt ist unser Zuhause. Es zeichnet MGA aus, diese Reisen zu ermöglichen. Die Kunden von MGA wissen das und sie wissen es zu schätzen.«