Welche Fachrichtungen passen am besten zu den MGA-Aufgaben?
31. März 2020
Üblicherweise fragen sich Studenten und Fachschüler während und nach ihrer Ausbildung, wo sie sich denn mit ihrer Qualifikation am besten bewerben können. Umgekehrt betrachten wir heute die MGA-typischen Tätigkeitsprofile und ordnen diesen die dafür geeigneten Fachrichtungen zu.
Wir gehen davon aus, dass sich junge Menschen bei der Wahl ihres Ausbildungsweges von ihren Interessen, Neigungen und Talenten leiten lassen. Es ist allerdings nicht selten, dass sie im Zuge ihres Studiums bzw. erst danach feststellen, dass sie mit ihrem ursprünglich angestrebten Berufswunsch knapp neben dem lagen, was sie später favorisieren. Für uns als Arbeitgeber ist das in der Regel kein Problem.
Elektrokonstruktion, Programmierung, Inbetriebnahme: Dies sind die drei Tätigkeitsfelder, die das Gros der MGA-Stellen betreffen.
Für die Elektrokonstruktion passen naheliegenderweise Elektrotechniker am besten. Diese Fachrichtung zählt zu den Klassikern unter den technischen Studiengängen. Wie der Name bereits vermuten lässt, stehen hier Grundlagen und Fachkenntnisse zu technischen Aufgabenstellungen im Mittelpunkt, die mit elektronischen Prozessen zu lösen sind. Die enthaltenen praktischen Anwendungen entwickeln sich dabei mit dem technischen Fortschritt.
Auch wenn das Anforderungsprofil hier besonders eindeutig ist, gibt es doch Ausnahmen.
In Frage kommen etwa Automatisierungstechniker. Diese Fachrichtung ist sehr praxisorientiert angelegt und wird als Voll-, Teilzeit- oder duales Studium angeboten. In manchen Hochschulen wird Automation bzw. Automatisierungstechnik mit Elektrotechnik oder ähnlichen Fachrichtungen kombiniert. Sie befähigt die Absolventen, Automatisierungsprozesse in vielerlei Situationen zu realisieren, insbesondere im Maschinenbau. Naheliegenderweise werden in dieser Ausbildung auch wesentliche Inhalte aus der klassischen Elektrotechnik durchgenommen.
Eine zweite Ausnahme zur Elektrotechnik stellt die Mechatronik dar. Im Studium lernen die Studenten im Wesentlichen, wie ein mechanisches System funktioniert. Dabei werden Inhalte der Elektrotechnik und der Mechanik gemischt. In Fachkreisen, also sowohl bei den Ausbildungsinstitutionen, den Arbeitgebern und nicht zuletzt den Bewerbern, besteht allerdings große Einigkeit darüber, dass Mechatroniker nur theoretisch gleichermaßen beide Fachrichtungen beherrschen. MGA-Chef Lorenz Arnold betont: »In der Praxis ist es so, dass jeder entweder mehr zur Mechanik oder mehr zu Elektrotechnik tendiert. Mechatroniker sind für uns dann interessant, wenn deren Herz mehr für die Elektrotechnik schlägt als für die Mechanik.«
Neben Fachleuten, die Ihre Qualifikation aus diesen drei Fachrichtungen mitgebracht haben, beschäftigt MGA in der Elektrokonstruktion allerdings auch Mitarbeiter aus weiteren artverwandten Berufsausbildungen. Dazu zählen Technische Zeichner Elektrotechnik, Elektroniker z.B. mit Erfahrung im Schaltschrankbau, die den Sprung ans CAD geschafft haben, (sehr viele) Staatlich geprüfte Techniker, einige Ingenieure und seltener auch Meister.
Für die Inbetriebnahme favorisiert MGA vorwiegend Elektro-, Automatisierungstechniker und Mechatroniker. Letztere sind hier wegen ihres übergreifenden Blickes besonders willkommen. Allerdings finden sich in diesem Bereich im Unternehmen auch Staatlich geprüfte Techniker und Elektroniker mit Weiterbildung in SPS.
Auch für die Programmierung eignen sich gemäß den vorwiegenden Aufgabenstellungen Elektro- und Automatisierungstechniker, aber auch (Technische) Informatiker, Maschinenbauer sowie Physiker und einige mehr, denn bei der Softwareentwicklung sind Menschen gefragt, die in der Programmierung zuhause sind. Mittlerweile kommt kaum eine technische Ausbildung oder Studienrichtung ohne aus. Lorenz Arnold formuliert das gerne salopp: »Das ganze Leben ist eine App« und meint damit: Software ist allgegenwärtig. Hochschulabsolventen besitzen in der Regel einen Vorsprung, weil an den Hochschulen neben dem Erlernen von Programmiersprachen auch Softwareentwicklungsmethoden vermittelt werden.
Wie im letzten Beitrag betont kommt es Lorenz Arnold primär auf die Menschen und ihre persönlichen Potenziale an und erst sekundär auf die mitgebrachten Zeugnisse und Bescheinigungen. Wer den Weg ins Unternehmen gefunden hat, dem steht unabhängig vom Ausbildungslevel jede Aufgabe offen.