Die Frage nach dem Sinn
Bei der Karriereplanung verschieben sich von Zeit zu Zeit die Prämissen. Es lässt sich feststellen, dass Bewerber den tieferen Sinn einer Tätigkeit zunehmend hinterfragen.
7. Dezember 2021
Mit der Jobwahl ist es wie beim Essen, nur dass es länger dauert: Es sollte einigermaßen schmecken und – noch wichtiger – gut verdaulich sein. Vieleicht ist es eine gute Idee, sich die Zutaten vor der »Mahlzeit« anzusehen und abzuwägen, ob alles drin ist, was man braucht und ob etwas dabei ist, was man nicht verträgt. Auf der Zutatenliste könnten Aspekte stehen wie Einkommen, Status, Sicherheit, aber auch Eigenständigkeit, Zufriedenheit, Abwechslung und Weiterentwicklung. Auch, welche Risiken und Nebenwirkungen bestehen, etwa Stressfaktoren, körperliche Überlastung oder das Gegenteil: geistige Unterforderung.
Was ist Menschen wichtig? Und in welcher Dosierung? Das möge jede(r) für sich selbst beantworten. Sicher ist allerdings: Mit gemachten Erfahrungen und je nach Phase im Lebenslauf ändern sich in der Regel die Prioritäten. Die meisten Menschen folgen zudem den Trends ihrer Generation.
Die jungen Menschen von heute sind die Kinder der häufig stresserprobten Baby-Boomer und legen zunehmend Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Wer will schon genauso werden wie die eigenen Eltern? Nur Karriere machen hat sich als nicht nachhaltiger Lebensentwurf erwiesen und so sucht man nach etwas anderem, etwa einem Rezept mit einer guten Portion Anerkennung und einem hohen Anteil an Zufriedenheit.
Zufriedenheit! Was macht Menschen zufrieden? Wann ist ein Job zufriedenstellend?
»Gerade junge Arbeitnehmer wünschen sich einen Job, der mehr ist als ein Broterwerb«, weiß MGA-Chef Lorenz Arnold aus zahlreichen Vorstellungsgesprächen. Ihnen geht es um einen möglichst direkten Bezug zwischen Tätigkeit und Sinn. Der Aufgabe soll also ein »Sinn« innewohnen. Nur: Was bedeutet das in der Praxis?
Einerseits ist es natürlich sinnvoll, wenn der Arbeitgeber einen ordentlichen Gewinn erzielt, damit das Unternehmen expandieren und das eigene Gehalt gezahlt werden kann, doch ist es damit schon getan? Nein, meint Lorenz Arnold: »Gemeint ist damit im Grunde die Frage, ob man mit dem Job die Welt ein wenig besser macht.«
Der Mensch ist ja von Natur aus ein soziales Wesen. Aus zahlreichen Büchern und Filmen kennen wir folgende Frage: »Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!« »Land« können wir auch durch »Gesellschaft« oder »Gemeinschaft« ersetzen, eine Gruppe, der wir uns zugehörig fühlen, für die wir bereit sind, uns einzusetzen. Wir möchten etwas tun, das uns innerhalb dieser Gemeinschaft Anerkennung bringt. Es geht also um eine übergeordnete, für die Gemeinschaft sinnvolle Aufgabe. Wer dies im Job nicht leisten kann, kompensiert es vielleicht in einem Ehrenamt oder nimmt es sich zumindest vor. Andere tragen ihren Teil dazu bei, indem sie für gemeinnützige Zwecke Geld spenden.
Manche Berufe sind schon per se mit einem Sinngehalt versehen. Dazu zählen der gesamte soziale Bereich, Medizin, Bildung und Wissenschaft, aber auch – zumindest teilweise – Medien, Kunst und Kultur. Nicht jeder hat allerdings einen Beruf, der unmittelbar Sinn stiftet, doch auch in anderen Branchen finden sich Jobs, die helfen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Dort hängt es von der Zielsetzung ab. Beispiele hierfür sind alle, die etwa für Sozialunternehmen tätig sind, ökologisch oder nachhaltig wirtschaften, von der Lebensmittel- bis zur Baubranche.
Wie ist das bei MGA?
»Es wäre vermessen zu behaupten, dass es zu den primären Zielen von MGA gehört, in dem hier geschilderten Sinne unmittelbar und direkt sinnstiftend zu sein«, so Lorenz Arnold. »Allerdings macht vieles von dem, was wir tun, die Welt tatsächlich ein wenig besser. Und darauf sind wir stolz.«
Dafür gibt es ganz aktuell einige Beispiele. In diesem Jahr hat ein MGA-Kunde unter hohem Zeitdruck eine Abfüllanlage für Corona-Impfstoffe entwickelt und gebaut. »Für diesen Kunden bauen wir im Moment für die Elektrokonstruktion eine Datenbank mit Artikeldaten auf, die diesem Projekt zugutekommt. Damit dürfen wir sicher sein, einen kleinen Teil auch zu dem Projekt mit den Impfstoffen beigetragen zu haben«, stellt Lorenz Arnold fest.
Weitere zweifellos sinnvolle Projekte, an denen MGA-Spezialisten mitwirken, dienen etwa der umweltfreundlichen Mobilität und damit dem Erreichen der Klimaziele. Lorenz Arnold nennt ein Beispiel: »Indem wir Züge vor der Zulassung auf Herz und Nieren testen, tragen wir dazu bei, dass sichere und umweltfreundliche neue Schienenfahrzeuge möglichst bald auf die Schiene kommen.« Weiteres Beispiel: Die Inbetriebnahme von Montageanlagen, auf denen Batteriemodule und Batteriepacks für die E-Mobilität in großen Stückzahlen wirtschaftlich produziert werden können. Auch die zuletzt entwickelte Sprachsteuerung besitzt eine aktuell sichtbare Sinnkomponente: Hygiene!
Bei genauerer Betrachtung landen sehr viele MGA-Kundenprojekte auf der engeren »Sinnliste«, doch sicherlich nicht alle. Selbstverständlich nimmt die Geschäftsleitung auch »normale« Aufträge an. Lorenz Arnold gibt zu bedenken, dass »wir trotz guter Positionierung am Markt am Ende um jeden Auftrag kämpfen«. Auch diese haben ihren Sinnbezug, indem sie wie eingangs erwähnt Arbeitsplätze und deren Bezahlung sichern, wozu wiederum Steuern und Sozialabgaben an das Gemeinwesen weiterfließen.
Dass sich Lorenz Arnold über die Sinnhaftigkeit seines Tuns viele Gedanken macht, spiegelt sich im gesamten Unternehmen wider. Über den Sinngehalt der Jobangebote von MGA zieht er folgendes Fazit: »Bei MGA zu arbeiten, vereint vieles: fachlich spannende Aufgaben, einen abwechslungsreichen Berufsalltag, einen sicheren Arbeitsplatz und schließlich und endlich auch die Gewissheit, in der einen oder anderen Weise, direkt oder indirekt die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.«
Ein Hinweis zum Jahresende: Streetkids
An dieser Stelle verweist der MGA-Chef wieder auf eine Herzensangelegenheit, die er seit mehr als 15 Jahren unterstützt, indem MGA darauf verzichtet, für Kundenpräsente zu Weihnachten Geld auszugeben. Stattdessen fließt wieder eine stattliche Summe an das Sozialprojekt Streetkids International e.V., eine kleine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Aidswaisen in Tansania ein Zuhause zu geben.
Darin, dass dieses Engagement überaus sinnvoll ist, sind sich alle einig.